Überall kann man jetzt in den Bäumen und Büschen Bettellaute von Jungvögeln hören. Viele von ihnen haben das Nest schon verlassen, werden aber noch von ihren Eltern gefüttert, während sie lernen, selbst Nahrung zu finden. Auch Fliegen will gelernt sein: Im Nest konnten sie bestenfalls ein paar Trockenübungen machen, aber nun wird es ernst und sie müssen plötzlich Strecken überwinden und sicher landen. Das klappt nicht immer:

JulisBlaumeiste Boden

Diese kleine Blaumeise ist auf dem Boden gelandet. Vom Boden zu starten ist noch schwieriger, als mit Unterstützung der Flügel von Ast zu Ast zu kommen. Viele glauben, dass so ein Bruchpilot Hilfe braucht, in aller Regel ist das aber nicht der Fall. Deshalb auf keinen Fall versuchen, den Vogel zu fangen! Die Eltern werden in der Nähe sein und ihren Nachwuchs weiter versorgen. So haben sie viel bessere Überlebenschancen, als wenn sie in menschliche Obhut genommen werden. Nur, wenn auch nach 2- 3 Stunden ohne Störung kein Elternvogel in der Nähe auftauchen, kann es Sinn machen, dem Vogel zu helfen. Bevor man den Kleinen aufnimmt, sollte man Kontakt mit einer Wildtierauffangstation aufnehmen und sich Rat holen, was zu tun ist.

Eine Ausnahme gibt es: Wenn Katzen, Krähen, Elstern oder Möwen in der Nähe sind, kann man die Überlebenschance des kleinen Vogels erhöhen, indem man ihn in einen Busch setzt. Anders als bei Rehen stört es die Eltern nicht, wenn ein Mensch ihren Nachwuchs angefasst hat.

JulisBlaumeisteBusch

 

Das Ölkäferweibchen, das wir am 18.April in Heppens am Deich Nähe Mühlenweg beobachtet haben, war dick angeschwollen. Ein paar tausend Eier legt ein Weibchen in die Erde. Im kommenden Frühjahr werden die Larven schlüpfen. Offensichtlich hat ein Schwarzblauer Ölkäfer auch im vergangenen Jahr Eier gelegt. In den Blüten vom Hahnenfuß kann man etwa 2 Millimeter große Tiere entdecken: Es sind die Larven des Schwarzblauen Ölkäfers.

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Die Larven warten darauf, dass eine Biene auf der Suche nach Nektar vorbei kommt. Sofort klammert sich die Larve an das Insekt und lässt sich mittragen. Wenn sie Glück hat, ist es eine Solitärbiene wie die Kuckucksbiene. Von ihr lässt sich die Larve des Schwarzblauen Ölkäfers in den Bau tragen. Dort frißt sie die Larve ihres Wirtes und ernährt sich von dem Honigpollenbrei, der für den Nachwuchs der Kuckucksbiene gedacht war.

Klammert sich die Larve des Schwarzblauen Ölkäfers an eine Honigbiene, hat sie Pech gehabt, sie findet keinen geeigneten Platz zum Überleben und stirbt.