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Sanierungsmaßnahmen

Leider gibt es nicht die einfache Maßnahme, mit der die Probleme des Banter Sees ein für alle Mal gelöst werden könnten. Die meisten Erfolg versprechenden Möglichkeiten sind sehr teuer und ihre Nebenwirkungen nicht vorher zu sagen. Deshalb wird die Frage, was mit dem Banter See passieren soll, auch weiter Politiker, Verwaltung und Wissenschaftler beschäftigen.

Mögliche und teilweise schon getestete Maßnahmen:

  • Abpumpen des Schlamms vom Seegrund, um den Phosphatspeicher zu entfernen, ist eine sehr sinnvolle und sehr teure Maßnahme. Auch die Frage, wo die Massen von Schlamm hin könnten, wäre zu klären.
  • Feinstrahlanlage, um tiefere Schichten im Boden das ganze Jahr mit Sauerstoff zu versorgen und Lebensbedingungen zu schaffen, die Cyanobakterien nicht schätzen. Von 2001 – 2011 wurde dieses Verfahren getestet. Ob der Test erfolgreich war oder nicht, ist umstritten.
  • Öffnung des Grodendamms
    Zwar könnte eine höhere Salzkonzentration das Wachstum von einigen der vorkommenden Cyanobakterien bremsen, aber im Banter See sind auch Arten, die auch in der Nordsee vorkommen. Kein Wissenschaftler wagt eine Prognose, was nach Öffnung des Grodendamms passiert würde. Die dort lebenden Pflanzen und Tiere haben sich über Jahrzehnte an sinkende Salzkonzentrationen gewöhnt. Wer garantiert, dass plötzlich auftretende hoher Salzgehalt nicht dazu führt, dass die Lebewesen sterben der See erst recht zu einer Kloake wird?
  • Ableiten von phosphatreichem Tiefenwasser in den Jadebusen
    Diese Maßnahme wird in Zusammenhang mit der Öffnung des Grodendamms diskutiert. Es wäre eine Möglichkeit, den See tatsächlich von den zu hohen Phosphatmengen zu befreien, allerdings zu Lasten eines anderen Ökosystems, der als Nationalpark geschützt ist.
  • Abschöpfen von Algen bei einer Algenblüte, um die darin enthaltenen Nährstoffe aus dem See zu entfernen.
  • Phosphatfällung mit Chemikalien wie Aluminiumsulfat oder durch Bentophos
    Diese Methode ist umstritten und teuer. Es gibt bisher keine Erfahrungen, wie sich dies langfristig auswirkt.

Nur so viel ist sicher: Eine einfache, billige und sichere Methode, um jahrzehntelange Umweltsünden mal eben aus der Welt zu schaffen, gibt es nicht.