Alter Wasserturm

Man mag sich fragen, was ein denkmalgeschützter Turm mit Naturerleben zu tun hat. Auch wenn es ein von Menschen geschaffenes Gebäude ist, hat der Wasserturm damit zu tun, wie Menschen in dieser Landschaft leben konnten.

Alter Wasserturm an der Gökerstraße

Die Marschlandschaft in der Umgebung von Wilhelmshaven zeichnet sich dadurch aus, dass sie sehr flach ist. Ihre Entstehungsgeschichte aus Meeresablagerungen erklärt, warum es keine natürlichen Berge oder Hügel gibt.

Marschlandschaft ist flach und weit

Die Trinkwasserversorgung in der Marsch war nicht einfach. Das Wasser in den Gräben war meist nicht sauber und oft genug salzhaltig. Oberflächennahes Grundwasser, das leicht angebohrt werden kann, ist schon in geringer Tiefe unter dem Einfluss des nahen Meeres salzig.

Breddewarden hat als Dorfwurt einen „Feting“ mit Süßwasser

Bevor Wilhelmshaven gegründet wurde und viele Menschen hierher zogen reichte das Regenwasser für die Trinkwasserversorgung. Es wurde in Zisternen der Bauernhäuser gesammelt. In Breddewarden kann man heute noch einen Feting sehen. Das ist ein Teich auf einer Dorfwurt, in dem Regenwasser gesammelt wurde. Das Wasser wurde vor allen Dingen verwendet, um das Vieh zu tränken und um im Notfall genügend Löschwasser zur Verfügung zu haben.

Erst Ende des 19. Jahrhunderts gelang es, so tief zu bohren, dass man das Militär und die Zivilbevölkerung mit sauberem und gesundem Wasser versorgen konnte. Dieses Wasser wurde in einen Wasserbehälter im Dachgeschoss des Wasserturmes gepumpt. So bekam das Wasser den erforderlichen Druck, um an den Wasserabgabestellen aus den Leitungen zu sprudeln.

Aus dem Friesenbrunnen im Kurpark fließt Wasser aus 231 Metern Tiefe