Birkenquartier

Zwischen dem Bootshaus und dem Neuengrodener Weg wächst ein Birkenwäldchen. Man findet hier Hängebirken (Betula pendula) und Moorbirken (Betula pubescens) Ursprünglich standen hier hauptsächlich Birken, nur mittendrin war ein Rondell mit Kiefern eingefasst. Die Wege dorthin sind inzwischen zugewachsen. Kiefern gibt es hier nicht mehr.

Heute wachsen zwischen den Birken auch andere Bäume und Büsche: Linde, Esche, Spitz-Ahorn, Berg-Ahorn, Stechpalme (Ilex), Hainbuche, Weißdorn, Haselnuss und Brombeere lassen sich entdecken.

Leberecht Migge hatte geplant, auf dieser relativ kleinen Fläche 5.400 Birken pflanzen zu lassen. Davon waren 1.000 Bäume die Hängebirke (Betula pendula, früher B. alba), die man hier heute noch finden kann. Ob 4.000 Exemplare der Koreanischen Birke (Betula costata), 400 Papierbirken (B. papyracea) und 100 Zierkirschenbirken (Betula ulmifolia heute B. grossa) jemals gepflanzt wurden, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Zehn Jahre nach der Fertigstellung des Parks hat der Lehrer Harms die Bäume des Stadtparks beschrieben. Er hat hier an Bäumen offensichtlich nur Hängebirken und Kiefern gefunden. Die Randbepflanzung im Süden mit Rhododendren besteht bis heute. 

Birkenwäldchen in den 30er Jahren

Birkenwäldchen vom Neuengrodener Weg aus

Birken sind typische Pionierpflanzen. Sie brauchen viel Licht und können schnell wachsen. So sind sie in der Lage, geeignete Standorte in kurzer Zeit zu besiedeln. Dafür werden sie mit nur 100 bis 120 Jahren nicht sehr alt. Die Birken an diesem Standort sind also schon Greise, die keine lange Lebenserwartung mehr haben. So ist es kein Wunder, dass schon viele Birken umgefallen sind. Als Totholz bieten sie vielen Pilzen und Insekten Nahrung und Unterschlupf. 

Sobald eine Birke umfällt, bekommen die kleinen Bäume in ihrer Nähe mehr Licht und können schneller wachsen und groß werden.

Im Frühjahr kann man mit etwas Glück eine Familie Waldkäuzchen entdecken. Sobald sie ihr Nest verlassen haben, sitzen die Jungvögel, oft eng an einen Baum geschmiegt und warten darauf, von den Eltern mit Nahrung versorgt zu werden.