Südufer des Banter Sees

Dieser Teil des Rundweges ist besonders schön. Abseits von Straßen kann man hier durch den Wald laufen oder radeln und hat immer wieder einen Blick auf den See. Das ehemalige Hafenbecken ist an vielen Stellen recht tief. Dort wo es eine Flachwasserzone gibt, hat sich Schilfröhricht angesiedelt.

Wäldchen im Süden des Banter Sees
Schilfröhricht am Banter See

Schilfröhricht ist ein Lebensraum, der nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt ist. Je breiter der Schilfgürtel an einem See ist, umso mehr Vögel können hier brüten. Am Banter See kann man Teichrohrsänger und Blesshühner beobachten.

Pionier-, Sukzessions- und Sumpfwald

Nach dem Krieg hatte das Banter See mit seinem Ufer seine Bedeutung als Hafen und  Lagerplatz für Öl und Kohle verloren. Das Gelände blieb sich selbst überlassen und die Natur eroberte sich große Teile zurück. Mitteleuropa wäre ohne den Einfluss des Menschen fast überall bewaldet. Mit Ausnahme sehr nasser, sehr trockener oder steiniger Standorte siedeln sich überall sehr schnell Bäume und Büsche an, wenn eine Fläche brachfällt und bilden so genannten Pionier- und Sukzessionswald. So ist es auch hier geschehen: Weiden, Erlen und Eschen haben das Südufer des Banter Sees erobert und die jungen Bestände entwickeln sich im Laufe der Zeit aufgrund der Standortverhältnisse zu einem Sumpfwald.

An einigen Stellen hat sich ein eine Weiden-Sumpfwald gebildet.

Weiden-Sumpfwaldbereiche sind ökologische besonders wertvoll. Auf der Roten Liste der gefährdeten Biotope ist dieser Lebensraum als stark gefährdet eingestuft.

Im Frühjahr kann man erkennen, dass es an einigen Stellen sehr feucht ist. Kleine Tümpel und Schilfröhricht bieten Amphibien, Vögeln und seltenen Wasserpflanzen Lebensraum.

Ein dichtes Brombeergestrüpp schützt das Feuchtgebiet mit Schilf.

Es lohnt sich, beim Spaziergang um den Banter See die Augen auf zu halten. Dann entdeckt man beispielsweise einen skurril gewachsenen, spiralig gedrehten Weißdorn, große, ausladende Silberweiden oder abgestorbene Bäume, die inzwischen zahlreichen Pilzen und Insekten als Lebensraum dienen.

Am Wegesrand ist ein merkwürdig verdrehter Baumstamm zu entdecken. Es handelt sich um einen Weißdorn.

Auffällig und für diesen Standort typisch sind die großen Silberweiden, die vom Weg aus zu sehen sind. Die Silberweide war 1999 Baum des Jahres. Sie mag den feuchten, kalkhaltigen Boden, der hier zu finden ist. Silberweiden können 200 Jahre alt und 35 Meter hoch werden.

Silberweiden haben in der Mitte ihres Stammes weiches Kernholz. Dies zersetzt sich leicht, so dass in dem lebenden Baum Hohlräume entstehen, die vielen Tierarten Schutz und Lebensraum bieten.

Am Wegesrand kann man mächtige Silberweiden entdecken.

Auch nach ihrem Tod sind Bäume wichtig. Löcher und andere Fraßspuren verraten, dass an abgestorbenen Bäumen Insekten und andere Lebewesen vorkommen. Die Totholzbewohner sind am Werk zerlegen den alten Baum nach und nach in seine Bestandteile. Der Baumstumpf an der Ecke Benzstraße, wo der Rundweg die Straße verlässt, könnte eine Silberweide gewesen sein. Es wird noch viele Jahre dauern, bis der heute noch vorhandene Rest ganz zerlegt ist und nur noch etwas Humus übrig geblieben ist.

Dieser abgestorbene Baum dient Insekten und Pilzen als Lebensraum