Ehrenfriedhof

Noch vor Beginn des ersten Weltkrieges bekam Leberecht Migge den Auftrag, einen Friedhof für Marinesoldaten zu entwerfen.

Im Frühjahr 1914 wurde die Fläche mit Aushub aus dem Stadtparkkanal aufgeschüttet. Hohe Hecken aus Rotbuchen unterteilen den Friedhof in verschiedene Quartiere. 

Auf der Karte fällt auf, dass der Ehrenfriedhof im Osten eine geschwungene Begrenzung hat, während Migge sonst im Stadtpark gerade Linien und geometrische Formen bevorzugte. Hier hat er sich offensichtlich an vorhandenen Gegebenheiten in der Landschaft orientiert. Tatsächlich findet man auf Karten aus dem Jahr 1841 den Hinweis, dass die geschwungene Form von einem Priel herrührt, der schon vor der Eindeichung der Maade im Jahr 1520 vorhanden gewesen sein muss.

Noch vor Fertigstellung wurde der Friedhof im August 1914 eingeweiht, um die ersten Opfer einer Seeschlacht bei Helgoland zwischen Engländern und der deutschen Marine zu beerdigen. Später kamen die Toten der Schlacht bei der Doggerbank im Januar 1915 und der Skagerrakschlacht am 30.05. und 01.06.1916 hinzu. 

Ehrenfriedhof am Stadtpark, Karte von 1841 und Luftbild von 2020
kleine Punkte Fußweg, dickere Punkte Radweg

Jagdrevier für Fledermäuse

Der Ehrenfriedhof ist gut geeignet, um Fledermäuse zu beobachten. Wer schon mal bei Nacht in einem beleuchteten Zimmer das Fenster geöffnet hat, weiß, dass nachts viele Insekten unterwegs sind. Dieses Nahrungsangebot machen sich Fledermäuse zu nutze. Sie können Nachtfalter und Co mit einem Ultraschall-Echolot erkennen, orten und fangen. 

Hält man sich vom Eingang kommend links, kommt man auf die Fläche mit vielen Steinkreuzen. Im Hintergrund steht ein großes Kreuz. Stellt man sich mit dem Rücken dazu hin, hat man einen guten Blick gegen den Himmel, an dem man Fledermäuse auf ihrer Jagd nach Insekten beobachten kann.

Mit dem Rücken zu diesem Kreuz kann man Fledermäuse am Himmel gut beobachten

Zwergfledermäuse jagen entlang solcher Hecken, die Bank kann helfen, den Nacken beim Blick in den Himmel ein wenig zu schonen