Schleuseninsel: früher – heute – morgen

Früher

Die Schleuseninsel entstand im 19. Jahrhundert mit dem Bau des Kriegshafens.

Quelle: Stadtarchiv Wilhelmshaven
Quelle: Stadtarchiv Wilhelmshaven

1856 wurden damit begonnen, die Hafenbecken zu graben und die heutige Zweite Einfahrt mit einer Schleusen gebaut. Aus dem Marschland entstand eine künstliche „Insel“, die Schleuseninsel.

Anfang des 20. Jahrhunderts durchschnitten drei Schleusen die Schleuseninsel.
Die Vierte Einfahrt entstand 1936 – 1942. Nach dem Krieg wurde diese Einfahrt zerstört und 1959 – 1964 wieder hergestellt.

Heute

Nach Aufgabe der militärischen Nutzung auf dem vorderen Teil der Schleuseninsel entwickelt sich dieser Bereich zu einem Freizeit- und Naturparadies. Freizeitgärten, Hundeauslauffläche, Angelgewässer, Segelhafen, Stellplatz für Wohnmobile und eine Badestelle bietet Urlaubern und Einheimischen Erholung. Neben dieser Freizeitnutzung hat sich die Natur die Schleuseninsel zurück erobert. Die Reste der Dritten Einfahrt haben sich zu einem naturnahmen Binnengewässer entwickelt. Schilfröhricht hat sich hier ausgebreitet. Nördlich davon hat sich Trockenrasen gebildet. Diese drei Lebensräume sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt. Dies ist wichtig, da es sich um gefährdete Biotope handelt.

Die Schleuseninsel macht gerade mal 3% der Fläche von Wilhelmshaven aus. Auf dieser kleinen Fläche haben sich 50% der Pflanzen angesiedelt, die im gesamten Stadtgebiet vorkommen. Darunter sind seltene und geschützte Arten wie Breitblättriger Ständelwurz (eine Orchidee) und Strandflieder (eine nach Bundesnaturschutzgesetz geschützte Pflanzenart). Auch viele Vogel-, Fledermaus- und Libellenarten fanden hier ein Rückzugsgebiet.

Morgen

Geht es nach den Plänen der Stadt und dem Land als Besitzerin der Fläche, wird auf der Schleuseninsel ein Gewerbegebiet entstehen. Die Pächter der Freizeitgärten haben jahrelang darum gekämpft, ihre Gärten nicht aufgeben zu müssen. Inzwischen wurde vereinbart, dass sie erst dann ihre Grundstücke räumen müssen, wenn ein Investor gefunden wurde.

Gewerbe und Hafenflächen statt Natur und Naherholung – so sieht der aktuelle Bebauungsplan aus.