Schleuseninsel in der Nachkriegszeit

Nach dem Krieg war es Ziel der Alliierten, den Kriegshafen zu zerstören, damit nie wieder eine Bedrohung von Deutschland ausgehen könne. Auf dem Foto ist die Dritte Einfahrt zwar bereits teilweise gesprengt, in ihrer Struktur aber noch zu erkennen.

Dritte Einfahrt nach Kriegsende, Foto: Noltemeier

Nachdem die Schleuseninsel ihre militärische Funktion verloren hatte, fanden sich auch zivile Nutzungen des Gebietes:

  • Institut für Vogelforschung „Vogelwarte Helgoland“
  • Gärten
  • Entsorgung von Trümmern und Abfall

Institut für Vogelforschung

Da Helgoland zerstört werden sollte, hatte die Vogelwarte ihren Standort verloren. Das Institut für Vogelforschung „Vogelwarte Helgoland“ verlegte seinen Hauptsitz deshalb 1947 auf die Schleuseninsel. Bis 1966 blieben die Wissenschaftler in der ehemaligen Marinesignalstation, die neben dem Signalturm stand.

In dem großen weißen Gebäude in der Mitte war das Institut für Vogelforschung 
 Foto G. Irion

Nach Umzug des Instituts nach Rüstersiel diente das Gebäude noch jahrelang als Wohnhaus. 1991 wurde es abgerissen. Das flache Gebäude daneben ist auch heute noch bewohnt.

Gärten

Nach und nach machten Wilhelmshavener Bürger Flächen urbar, beseitigten Flackstellungen und Schutt. Hier bauten sie Obst und Gemüse an und verbrachten ihre Freizeit. So entstanden die heutigen Freizeitgärten.

Entsorgung von Trümmern und Abfall

Wilhelmshaven lag nach dem Krieg zu 56% in Trümmern. Was nicht für den Wiederaufbau weiter verwendet werden konnte, musste irgendwo entsorgt werden. Die ehemaligen Schleusen boten sich an. Leider verschwanden hier nicht nur Steine, sondern auch Fässer, alte Autos und jede Menge Müll. Kein Mensch weiß, was da alles liegt, aber man muss davon ausgehen, dass hier einige Giftstoffe als Altlasten zu finden sind.

Wilde Mülldeponie auf der Schleuseninsel, Foto: Irion