Feuchtwiese mit Wald

Nördlich des Hauptweges befindet sich zwischen dem Weg zum Rosenhügel und der Wiemkerei eine Wiese. Hier hatte sich Leberecht Migge ein Wildtiergehege vorgestellt. Es sollte vom Weg zum Rosenhügel bis zur Wiemkerei reichen. Die Wälder links und rechts der Wiese waren nicht vorgesehen. Die zwei großen Pappeln mitten auf der Wiese hätten als Schattenbaum gedient. Die Stieleichen hinten rechts hätten im Herbst mit ihren Eicheln für Leckerbissen für das Wild gesorgt. Warum diese Pläne nie umgesetzt wurden, ist nicht überliefert.

Die Wiese ist heute von Wald umgeben

Eichen

Pappeln

Die Wiese ist feucht. Nach Regenfällen steht hier das Wasser lange. Vor allem wachsen hier Pflanzen, die es feucht mögen wie das Schilfrohr. Auch der Blutweiderich ist ein Anzeiger für feuchte Standorte. Die hübsche Staude findet auch in Gärten an Teichen Verwendung. 

Besonders Schwebfliegen, Bienen und Schmetterlinge nutzen den reichlichen Nektar, den diese Blüten produzieren. In Notzeiten wurden junge Sprosse und Blätter als Gemüse gegessen. Im 16. Jahrhundert verwendete man Saft aus Blutweiderich zum Gerben von Leder. Den Farbstoff der Blüten kann man zum Färben von Zucker verwenden. Als Heilpflanze gegen Ekzeme, Blutfluss, Ruhr und Cholera hat der Blutweiderich an Bedeutung verloren.

Im Hintergrund ist das helle Schilf zu erkennen

Blutweiderich (Lythrum salicaria)

Buntspecht

Am Hauptweg kann man einen Bergahorn entdecken, der an einem Seitenast zwei Spechthöhlen hat. 2019 hat in der unteren Höhle ein Buntspecht gebrütet.

Während der Brutzeit im Mai kann man an alten Bäumen manchmal laute Bettellaute der Jungen hören. Gut geschützt in der Höhle, die ihre Eltern in den Baum gehämmert haben, können sie es sich leisten, so auf sich aufmerksam zu machen. Es dauert auch nicht lange, bis einer der Altvögel mit Insekten im Schnabel auftaucht. Sie kündigen Ihr Erscheinen durch Kick-Laute an.

An genau dieser Höhle wird man nicht noch einmal Buntspechte beobachten können. Sie bauen jedes Jahr eine neue Bruthöhle. Dafür stehen die Chancen gut, dass sich Meisen oder andere Höhlenbrüter als Nachmieter für diese Wohnung interessieren. Auch Hummeln, Hornissen, Siebenschläfer und Fledermäuse nutzen alte Spechthöhlen.

 An dem roten Nackenfleck erkennt man, dass es das Männchen ist, das hier Futter im Schnabel bringt