Wald beim Rosenhügel

Ein breiter Weg mit einer Rasenfläche in der Mitte führt vom Hauptweg zum Rosenhügel. Links und rechts davon steht dichter Wald. Leberecht Migge hat hier Nadelwald anlegen lassen. 12 verschiedene Fichten-, Lärche und Kiefernarten wurden hier gepflanzt. Die Natur hat diesen Wald inzwischen zu einem Mischwald umgebaut. Neben Nadelbäumen findet man hier heute Birken, Buchen, Eichen, Spitz-Ahorn, Feld-Ahorn und Erlen.

Seitenwege führen links und rechts des Hauptweges durch den Wald.

Möglicherweise hat der Mensch aus der Not heraus bei dem Umbau in einen Mischwald kräftig mitgewirkt. Im Krieg und in den Nachkriegsjahren war Heizmaterial Mangelware. Die Winter 1939/40, 40/41, 41/42 und 1947 waren besonders streng. Kurt König, ein ehemaliger Bewohner des Lagers Rosenhügel, schrieb am 31.01.1987 in der Wilhelmshavener Zeitung: „Wir waren in der glücklichen Lage, im Stadtpark zu wohnen. Heizmaterial hatte man sozusagen vor der Tür. Mit viel Eifer sammelten die Leute die abgebrochenen Äste und Tannenzapfen. Nie war der Rüstringer Stadtpark so aufgeräumt wie damals. Bedauerlicherweise ist mancher Baum in der Nacht abgesägt worden.“

Heute überwiegen Laubbäume in dem ehemaligen Nadelholzwald

Der Blick nach oben zeigt, dass es noch Nadelbäume gibt.

Junge, alte und abgestorbene Bäume nebeneinander bieten besonders viele Tieren einen Lebensraum

In dem heute vorhandenen Mischwald finden manche Pflanzen einen Standort, die sich im Schatten unter immergrünen Nadelbäumen nicht wohl fühlen würden. Zu ihnen gehört der Waldmeister (Galium odoratum), ein Labkrautgewächs. Wenn die Pflanze welkt, entsteht Cumarin, der typische Waldmeistergeruch. Die Pflanze wird deshalb zum Aromatisieren einer Mai-Bowle geschätzt. Die Waldmeisterbowle ist allerdings ein wenig aus der Mode geraten, weil der Waldmeister zeitweilig im Verdacht stand, Krebs zu erregen. Dieser Verdacht hat sich nicht bestätigt, aber zu viel Cumarin können zu Benommenheit und Kopfschmerzen führen. Bei regelmäßigem Konsum können Leberschäden entstehen.

Als Heilkraut wird Waldmeister verwendet, weil es gefäßerweiternd, krampflösend, leicht harn- und schweißtreibend, beruhigend und entzündungswidrig wirkt. 

Waldmeister erkennt man an den Quirlen aus 6 – 8 Blättern