Auf Nebenwegen

Die meisten Spaziergänger nutzen vor allem die Hauptwege. Dabei lohnt es sich, auch mal die Nebenwege zu erkunden. Im Süden, etwa auf der Höhe des Spielplatzes, führt ein Weg in einen Wald mit Roteichen. Im Herbst sind sie wunderschön gefärbt.

In diesem Wald wurden auch Esskastanien (Castanea sativa), auch als Maronen bekannt, gepflanzt. Das Hauptverbreitungsgebiet dieser Baumart liegt in Süd- und Westeuropa.  Die Esskastanien bevorzugen saure Böden, die es in der Marsch nicht gibt. Zusammen mit einer großen Frostempfindlichkeit erklärt dies möglicherweise, dass die von Migge gepflanzten Esskastanien heute in dem Wäldchen nicht mehr zu finden sind. Dafür haben sich Spitzahorn, Feldahorn, Bergahorn und Eschen angesiedelt.

Herbstlaub der Roteiche

Kastanienrondell

In diesem Wald hat Leberecht Migge ein Kastanienrondell anlegen lassen. Ein Kreis war dicht mit Rosskastanien bepflanzt. Umgeben waren diese Bäume mit einem Ring von Krummholz-Kiefern.  Die Nadelbäume haben sich nicht gehalten und von den Kastanien sind gerade mal noch vier Exemplare übriggeblieben. Blickt man von oben auf die Fläche, kann man das Rondell noch gut erkennen.

Kastanienrondell von einer Drohne aus fotografiert. Quelle: Stadt Wilhelmshaven

Staudenknöterich

Im Süden des Roteichenwäldchens führt der Weg am Tor der Stadtgärtnerei vorbei. Direkt links davor wächst eine Problempflanze: der Japanische Staudenknöterich (Fallopia japonika). 1825 führte Phillip Franz von Seibold sie als Zier- und Viehfutterpflanze ein. Förster pflanzten den Knöterich als Nahrung für Rotwild an, Fasanen sollten sich in dem dichten Grün verstecken. Beides hat nicht funktioniert: Hirsche fressen die Pflanzen nicht und als Staude, die im Herbst abstirbt, bietet sie Fasanen nur im Sommer Deckung, wenn es dafür viele verschiedene Pflanzen gibt.

Der Japanische Knöterich bildet dichte Bestände

Der japanische Knöterich hat sich zu einer problematischen Pflanze entwickelt. Sie überwuchert heimische Pflanzen und verdrängt diese. Das ist besonders in Schutzgebieten mit seltenen Pflanzen ein großes Problem. Es ist schwer, diese Pflanze zu bekämpfen: Sie hat dicke Rhizome, aus denen sie immer wieder ausschlägt. Werden diese mit Bauaushub oder Gartenabfällen in der Landschaft „entsorgt“, hat sie schnell einen neuen Lebensraum erobert. Es wird deshalb empfohlen, sie nicht als Zierpflanze in den Garten zu pflanzen.