Reges Treiben herrschte an den letzten Tagen bei Klein Wangerooge. Nicht nur die zahlreichen Menschen genossen die Sonne, auch zahlreiche Solitärbienen fanden sich in Massen ein, um für den Nachwuchs zu sorgen.
Die Frühlings-Seidenbiene bevorzugt für ihren Nestbau lockere Sandböden mit wenig Vegetation. Gerne bildet sie dabei große Kolonien. Diese sind nicht mit den Staaten von Honigbienen zu verwechseln, denn die Sandbienen bauen Einzelnester und pflegen ihre Brut nicht, sondern versorgen sie vor der Eiablage mit reichlich Nahrung und lassen sie allein.
Wo sich viele Seidenbienen einfinden, ist auch die Blutbiene, eine Kuckucksbiene (= parasitierende Art), nicht fern. Sie legt ihre Eier in fremde Brutzellen.
Als weitere Art hat sich die Weiden-Sandbiene eingefunden. Sie gehört zu den Beinsammlern, was man derzeit sehr gut sehen kann, wenn die Tiere mit ihren gelbleuchtenden Beinen ihre Brutröhren anfliegen. Die Tiere sind teilweise so stark mit Pollen beladen, dass sie erst auf eine Blüte oder ein Blatt klettern müssen, um wieder abzufliegen zu können. Für die Fortpflanzung tragen die Tiere Pollen und Nektar in eine Brutkammer, um dann ein Ei darauf abzulegen. Der Name WEIDEN-Sandbiene verrät schon die Vorliebe dieser Art für Weidengewächse.
Durch Habitatverlust gelten die Bestände der Frühlings-Seidenbienen in Mitteleuropa als gefährdet. Für die Fortpflanzung dieser Art bietet das Gelände von Klein Wangerooge ideale Voraussetzungen. Die durch die Nutzung entstandenen offenen Sandflächen und Sandmagerrasen bieten ideale Bedingungen für den Nestbau dieser Art.
Das Freizeitgelände von Klein Wangerooge bietet in seiner jetzigen Form ideale Voraussetzungen für das Zusammenleben von Mensch und Natur.
Die Bestimmung erfolgte anhand der Fotos durch Dipl. Biol. Rolf Witt.