Alljährlich im Frühjahr geht es auf Brautschau. Amphibien verlassen ihre Winterquartiere und ziehen zu ihren Laichgewässern, um sich dort zu paaren. Manche mögen es bequem, so lassen sich Erdkrötenmänner gerne von ihrer Angebeteten auf dem Rücken tragen. So, als Doppeldecker, lassen sie ihr Weib nicht so leicht los und, wenn sich ein weiteres Männchen aufsetzen möchte, wird es durch Gequake und abwehrende Fußtritte vertrieben.

Amphibienwandeung 2017

Amphibienwanderung 2017 (Fotos: Klaus Börgmann)

 

In Wilhelmshaven fallen besonders die Erdkröten auf ihrer Wanderschaft auf, es gibt aber auch noch weitere Arten, die sich auf den Weg machen. So zieht es auch Grasfrösche, Seefrösche und Teichmolche zu ihren Laichgewässern. Diese Wanderungen bergen aber auch viele Gefahren. So finden sich Marder und Graureiher nicht zufällig an den Amphibienautobahnen (:-() . Besonders macht den Tieren aber der schnelle Autoverkehr zu schaffen. Einige der Todesstrecken liegen an der Planckstraße, dem Friesendamm und der Jachmannstraße.

TeichmolchTeichmolch (Foto: Klaus Börgmann)

Zurzeit ist viel los am Banter See: Es lohnt sich, dort Vögel zu beobachten. Schellenten, Reiherenten, Blässhühner und Haubentaucher sind hier in so großer Zahl zu beobachten, dass der Banter See als Gastvogellebensraum landesweite Bedeutung hat.

Besonderheiten sind Spießenten, die man nicht oft zu sehen bekommt. Sie ernähren sich von Wasserpflanzen, die im Banter See wachsen.

Kormorane, die in kleinen Trupps auf einem See schwimmen, jagen vermutlich nach Fischen. Gemeinsam sind sie leichter zu erbeuten, als wenn Kormorane alleine jagen. Den  Eisvogel kann man in Ufernähe auf Zweigen von Büschen entdecken. Hier wartet er auf kleine Fischchen, die er im Sturzflug erbeutet.

Am 12.02.2017 hat Klaus Börgmann vom Naturschutzbund (NABU) folgen Arten gezählt:

Anzahl    Art

7           Zwergtaucher
52          Haubentaucher
25          Kormorane
1           Graureiher
7           Höckerschwäne
289          Brandgänse
37          Pfeifenten
5          Schnatterenten
189          Stockenten
5          Spießenten
18          Tafelenten
345          Reiherenten
31         Bergenten
20         Schellenten
2         Teichhühner
477          Blässhühner
73          Rotschenkel
2          Steinwälzer
15          Lachmöwen
27          Sturmmöwen
101         Silbermöwen
2           Mantelmöwen
1          Eisvogel

TankIMG_4139dpp7x51.jpgWer die Lachmöwen im Kurpark genau anguckt, wird einige mit Ring entdecken können. Richard Tank hat diese Möwe mit dem Ring VC 82 fotografiert. Von der Beringungsstation des Instituts für Vogelforschung war zu erfahren, dass ein Mitarbeiter diesen Vogel im Winter 2009 beringt hat. Diese Möwe ist also schon mindestens 8 Jahre alt, wahrscheinlich sogar noch älter.

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Lachmöwen erkennt man im Winter an den roten Beinen, dem roten Schnabel mit schwarzer Spitze und einem schwarzen Ohrfleck. Zur Brutzeit haben die Lachmöwen eine schwarze Kappe, die bis in den Nacken reicht und der Schnabel ist bis zur Spitze rot.

Die Lachmöwen, die bei uns im Winter zu beoachten sind, sind andere Individuen als die, die im Sommer bei uns an der Küste leben. Durch Beringungsfunde weiß man, dass unsere Wintergäste den Sommer im Ostseeraum verbringen.

Dieses Foto hat Klaus Börgmann im Herbst 2016 beim Voslapper Leuchtturm gemacht. Noch wissen wir nicht, ob dies ein durchziehendes Tier war oder ob sich in Wilhelmshaven eine Population Wildschweine etabliert.

Herzlichen Dank an alle, die an der Umfrage teilgenommen haben. 77 ausgefüllte Fragebögen haben wir bekommen. Die Umfrage geht aber weiter, denn nach 5 Jahren müssen wir eine zweite Evaluation vorlegen.

Die Homepage hatte in den ersten zwei Jahren 30.927 BesucherInnen (in Form verschiedener IP-Adressen) mit insgesamt 163.303 Seitenaufrufen. JedeR BesucherIn ruft also durchschnittlich etwa 5,3 Seiten auf. Die Besuchszahlen sind im Laufe der Zeit leicht gestiegen. Das Projekt erreichte deutlich mehr Einheimische (61%) als Touristen (39%). Dies könnte damit zusammenhängen, dass Wilhelmshaven kein klassischer Urlaubsort ist.

Das erstaunlichste Ergebnis für uns war, dass wir junge Menschen weder mit der Umfrage noch mit der Facebook-Seite erreichen konnten. Über die Hälfte waren zwischen 40 und 65 Jahre alt, während wir mit unserer Facebook-Seite gerade mal 4% der Altergruppe zwischen 13 und 21 Jahren angesprochen haben. Zwei Fragebögen stammen von 16- bis 18-jährigen. Unsere Hypothese, dass ein Smartphone besonders geeignet ist, um junge Menschen anzuregen, Natur zu erkunden, scheint nicht zu stimmen. Wir sind gespannt, ob sich das bei der nächsten Auswertung in 3 Jahren bestätigt.

Dieser Film zeigt die Bedeutung des Wattenmeeres und erzählt, warum es Nationalpark und Weltnaturerbe ist. Ich finde, er ist sehr gelungen.

Deutsch: https://youtu.be/n1kU6p9tKAM

English: https://youtu.be/cS4bwCujTSo

Viel Spaß beim anschauen!